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Lebenskompetenzen - Alle Aufgaben im Überblick

Die Weltgesundheitsorganisation WHO definiert Lebenskompetenzen als diejenigen Fähigkeiten, «die es den Menschen ermöglichen, ihr Leben zu steuern und auszurichten und ihre Fähigkeit zu entwickeln, mit den Veränderungen in ihrer Umwelt zu leben und selbst Veränderungen zu bewirken».

Die Lebenskompetenzen

Beziehungsfähigkeit

Die Jugendlichen können gut mit den Kolleg*innen zusammenarbeiten, eigene Anliegen kommunizieren, um Unterstützung bitten und die Bedürfnisse anderer Menschen ernst nehmen. Sie können zudem Freundschaften schliessen, pflegen, beenden sowie Wünsche von anderen ablehnen.

Die Tür

Bei dieser Aktivität wird eine Person aufgefordert, mit geschlossenen Augen eine Tür zu erreichen, wobei Hindernisse auf dem Weg liegen, die nicht berührt werden dürfen. Zuerst muss die Person überlegen, wie sie unter diesen Bedingungen die Tür erreichen kann, erst dann darf sie loslaufen. Sie wird es aber nur schaffen, wenn sie von der Gruppe unterstützt wird. Die Übung zeigt, dass manche Ziele ohne die Hilfe anderer nur schwer oder nicht zu erreichen sind und fördert die Teamarbeit.

Stressbewältigung

Die Jugendlichen merken, ob sie gestresst sind und kennen problemlöseorientierte / emotionsregulierende Strategien, um damit umzugehen.

Atempausen

Jugendliche lernen einfache Atemtechniken, die ihnen helfen, sich zu beruhigen und Stress zu reduzieren. Insbesondere die ersten vier Techniken können unauffällig angewendet werden und eignen sich daher ideal für den Einsatz in öffentlichen Situationen.

Kleine Auszeiten

Mit diesen drei kurzen und leicht umsetzbaren Übungen lernen die Jugendlichen, sich in stressigen Situationen zu entspannen: die Fingerreise, die Zungenmassage und der Frühlingsputz. Jede Übung schärft zudem das Körperbewusstsein.

Die Chaos-Party

Die Teilnehmenden werden in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe praktiziert Atemübungen, um sich zu entspannen, während die andere Gruppe kreativ Chaos und Lärm erzeugt. Die Aktivität zielt darauf ab, die Fähigkeit der Jugendlichen zu stärken, auch in herausfordernden und chaotischen Situationen innere Ruhe und Gelassenheit zu bewahren.

Nackenwohl mit Mia

Durch die Geschichte von Mia lernen die Jugendlichen, Verspannungen im Schulter-, Nacken- und Rückenbereich gezielt zu lösen.

Die Grimassen-Challenge

Zwei Personen schauen sich in die Augen. Eine Person versucht ernst zu bleiben, während die andere Grimassen schneidet oder Geräusche macht, um die ernste Person zum Lachen zu bringen. Die Runde endet, sobald die ernste Person lacht. Anschliessend trainieren die Teilnehmenden mit Hilfe von Atemübungen, positiven Gedanken oder der Fokussierung auf Körperempfindungen ihre innere Konzentration, um das Lachen länger unterdrücken zu können. Danach wird die Übung wiederholt. Diese Aktivität unterstützt die Teilnehmenden darin, sich weniger von äusseren Reizen ablenken zu lassen und ihre Fähigkeit zu stärken, in stressigen oder ablenkenden Situationen ruhig und konzentriert zu bleiben.

Der Superstar

Die Teilnehmenden schliessen die Augen, während eine Person mit schweren Schritten durch die Gruppe läuft. Sie wissen, dass sie singen müssen, sobald sie berührt werden. Das Warten und die Unsicherheit erzeugen Spannung und Stress. Nach dem kurzen Gesang üben die Teilnehmenden Entspannungstechniken, um in Stresssituationen innere Ruhe zu bewahren. Die Übung wird mehrmals wiederholt, wodurch die Wirkung der Entspannungstechniken zunimmt und die Angst vor dem Singen nachlässt. Diese Aktivität hilft den Jugendlichen, Stress durch Relativierung der Folgen, Ablenkung oder achtsame Selbstwahrnehmung zu reduzieren.

Der Zombie

Eine Person übernimmt die Rolle des Zombies und bewegt sich langsam auf ein Opfer zu, das Fragen beantworten muss. Bei einer richtigen Antwort stoppt der Zombie, und das Opfer erhält unter bestimmten Bedingungen eine Zauberkarte, die es künftig einsetzen kann, um den Zombie aufzuhalten, falls es erneut zur Zielperson wird. Wird das Opfer jedoch berührt oder flüchtet es, wird es selbst zum Zombie. Der weitere Spielverlauf ist in der ausführlichen Beschreibung erläutert. Dieses Spiel verdeutlicht den Jugendlichen die Bedeutung von Ressourcen für die Stressbewältigung. Im Anschluss reflektieren sie, welche Situationen sie als stressig empfinden und welche Ressourcen ihnen helfen, Stress zu reduzieren.

Achtsamkeit

Achtsamkeit bedeutet, die eigene Aufmerksamkeit bewusst auf den Moment zu richten und Gedanken, Gefühle, Körperempfindungen sowie die Umgebung offen und ohne Bewertung wahrzunehmen.

Positive Gedankenreise

Die Übung „Positive Gedankenreise“ führt Jugendliche in fünf aufeinander aufbauenden Phasen zu positiven Gedanken, Dankbarkeit und Selbstakzeptanz. Sie beginnen damit, an Menschen oder Tiere zu denken, die ihnen am Herzen liegen. In den weiteren Phasen schenken sie ihre positiven Gedanken zunächst anderen und schliesslich sich selbst. Ein Arbeitsblatt begleitet diese Reise und bleibt als schöne Erinnerung und Unterstützung in schwierigen Momenten. Die Übung dient dazu, positive Gedanken zu bilden, Dankbarkeit zu empfinden, Selbstakzeptanz zu fördern und Resilienz zu stärken.

Der scharfe Blick

Der Raum wird 2 Minuten lang von allen Anwesenden aufmerksam beobachtet. Anschliessend schliesst eine Person die Augen und beantwortet 5 bis 10 Fragen zu Details im Raum (vorgegebene Fragen). Die Antworten werden notiert und danach überprüft. Im zweiten Schritt werden alle einbezogen: Alle schliessen die Augen, während Fragen zum Raum gestellt werden. Die Jugendlichen geben ihre Antworten mit geschlossenen Augen und überprüfen diese anschliessend, nachdem sie die Augen geöffnet haben. Diese Übung schärft die bewusste Wahrnehmung der Umgebung, indem die Teilnehmenden spielerisch ihre Aufmerksamkeit auf Details im Raum lenken.

Die Lauschexpedition

Die Teilnehmenden hören ein Geräusch aus einer Audiodatei. Sie müssen erraten, um welches Geräusch es sich handelt und dies kommunizieren. Nach Bekanntgabe der Lösung folgen weitere Geräusche. Durch diese Aktivität werden die Teilnehmenden geschult, achtsam Geräusche zuzuhören und ihre Aufmerksamkeit auf den Moment zu schärfen.

Das Tal des Ursprungs

Zunächst üben die Jugendlichen sechs sanfte Grundbewegungen im Stehen. Anschliessend wird eine Geschichte vorgelesen, bei der die Teilnehmenden die beschriebenen Bewegungen nachahmen. Die Geschichte handelt von Freund*innen, die das magische Tal des Ursprungs erkunden. Während ihrer Wanderung durch das Tal passen sie ihre Bewegungen der Natur an - dem Rhythmus der Erde, dem Schwanken der Bäume und den Wellen des Wassers. Die Übung fördert eine achtsame Körperwahrnehmung, unterstützt die Entspannung der Teilnehmenden und stärkt ihre Präsenz im gegenwärtigen Moment.

Schritte der Stille

Drei Jugendliche stehen nebeneinander, auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes steht eine Person mit geschlossenen Augen (die „blinde“ Person). Auf dem Boden dazwischen liegen A4-Blätter, Zeitungen oder Geschenkpapier, die bei Berührung ein leichtes Rascheln verursachen können. Die Aufgabe der drei Jugendlichen ist es, sich möglichst geräuschlos vorwärtszubewegen, während die „blinde“ Person aufmerksam lauscht und auf Geräusche reagiert. Bei Verdacht zeigt sie in die Richtung, aus der das Geräusch kommt. Wird jemand entdeckt, muss diese Person zur Ausgangsposition zurückkehren. Das Spiel endet, wenn eine*r der drei die „blinde“ Person an der Schulter berührt. Diese Aktivität fördert Konzentration, Körperwahrnehmung, Körpersteuerung und Gehör.

Finger berühren

Die Leitungsperson lässt die Arme entspannt hängen und dreht die Handflächen nach aussen. Anschliessend zeichnet sie mit den Armen seitlich nach oben einen grossen Kreis, bis sich die Fingerspitzen über dem Kopf sanft berühren. Die Augen bleiben geschlossen oder blicken nach unten, um den Fokus auf das Fühlen der Bewegung zu lenken. Diese Übung unterstützt die achtsame Wahrnehmung des eigenen Körpers.

Der Spiegel

Die Aktivität wird in Dreiergruppen durchgeführt: Person A betrachtet sich im imaginären "Spiegel", während Spiegelfigur B ihre Bewegungen synchron nachahmt. Flüsterer C gibt aus einem PDF-Dokument Anweisungen, wie sich A und B bewegen sollen. Die erste Phase konzentriert sich auf achtsame Bewegungen. In der zweiten Phase werden humorvolle Elemente wie Bewegungen als Roboter oder Tier eingebaut. Diese Übung fördert Körperwahrnehmung, Koordination, Konzentration und Kreativität. Die humorvollen Aspekte stärken zudem die positive Beziehung zwischen den Teilnehmenden.

Die Kugel

Die Übung mit der Audiodatei begleitet die Teilnehmenden auf einer inneren Reise, bei der eine imaginäre Lichtkugel sanft durch den Körper wandert. Diese Übung dient der Förderung einer achtsamen und bewussten Körperwahrnehmung.

Eine Reise durch den Körper

Die Übung mit der Audiodatei leitet Schritt für Schritt eine Gedankenreise durch den Körper an, wodurch das Körperbewusstsein geschärft und innere Ruhe gefördert werden.

Die finstere Höhle

Die Meditationsübung mit der Audiodatei „Die finstere Höhle“ beginnt mit Atem- und Wärmeübungen. Im Hauptteil erzählt sie die Geschichte einer magischen Höhle, in der die gespiegelten Gestalten entsprechend der Haltung des Protagonisten reagieren: Gewalt erzeugt Konflikte, Freundlichkeit führt zu Harmonie. Die Übung zeigt auf, wie unsere Haltung und unser Verhalten die Reaktionen unserer Umgebung prägen.

Der Zeitkreis

Nach dem Start einer Animation, bei der sich ein Kreis langsam radförmig füllt, schliessen die Jugendlichen die Augen und stellen sich vor, wie der Kreis weiter gefüllt wird. Sobald sie glauben, dass der Kreis vollendet ist, heben sie die Hand. Diese Übung dient dazu, die Zeitwahrnehmung und Konzentration der Teilnehmenden zu schärfen.

Der Gedankenflug

Die Jugendlichen schreiben einen negativen Gedanken auf einen aufgeblasenen Luftballon. Die Aufgabe besteht nun darin, den Ballon mit den Händen, dem Kopf, den Beinen, den Füssen und/oder der Atemluft von einer Ecke des Klassenzimmers in die gegenüberliegende Ecke zu bewegen. Wenn der Ballon den Boden berührt, kehrt die Person zur Ausgangsposition zurück. Wenn die Jugendlichen in der Zielecke angekommen sind, können sie den Ballon symbolisch platzen lassen, um den Gedanken loszulassen und zu „zerstören“. 

Lieber «negative Gedanke»

Die Jugendlichen wählen einen negativen Gedanken aus einer Liste aus oder formulieren einen eigenen. Anschliessend erhalten sie ein Arbeitsblatt mit einer Anleitung und einem Beispiel, wie sie einen persönlichen Brief an ihren negativen Gedanken schreiben können. Der schriftliche Dialog mit dem negativen Gedanken, als wäre dieser eine externe Person, erleichtert eine sachliche Auseinandersetzung und hilft dabei, Abstand zu gewinnen. Diese Aktivität verdeutlicht, dass negative Gedanken weder das Handeln noch das Denken bestimmen müssen.

Der blinde Pfad

Eine Person wird mit geschlossenen Augen von einem Partner oder einer Partnerin behutsam an eine andere Stelle im Raum geführt. Anschliessend versucht sie mit geschlossenen Augen eigenständig den Weg zurück zu ihrem ursprünglichen Platz zu finden. Währenddessen beschreibt sie die Objekte und Hindernisse, auf die sie trifft, und überlegt, welche Hinweise diese für ihre Position geben. Diese Aktivität schärft die Wahrnehmung der Umgebung durch Tasten und Hören. Darüber hinaus bietet die Übung Anlass, Dankbarkeit für die eigene Sehkraft zu erleben.

Die Tast-Olympiade

Die Person bewegt sich mit geschlossenen Augen langsam durch den Raum, ertastet verschiedene Gegenstände, beschreibt deren Eigenschaften wie Oberfläche, Gewicht und Form und versucht, diese zu identifizieren. Die Aufgabe endet, sobald 10 Objekte ertastet wurden. In der zweiten Phase bilden die Teilnehmenden Paare und führen die Übung mit neuen Objekten gemeinsam durch. Ziel der Aktivität ist es, die Sinneswahrnehmung zu schärfen, indem Gegenstände bewusst und differenziert mit dem Tastsinn erkundet werden.

Lebensweisheiten

Die Teilnehmenden wählen ein bis drei inspirierende Aussagen aus einer Liste aus. Anschliessend diskutieren sie gemeinsam, welche Bedeutung diese Lebensweisheiten für ihren Alltag haben. Die Aktivität fördert Achtsamkeit, Selbstreflexion und einen respektvollen Austausch.

Entscheidungen treffen

Die Jugendlichen sind bereit und fähig, Entscheidungen zu treffen (auch unter Druck), Vor- und Nachteile für sich und für andere abzuwägen und die Handlung danach auszuführen.

Gletscher und Smartphones

Bei dieser Aktivität machen alle Anwesenden mit geschlossenem Mund so laut wie möglich das Geräusch «mmm» und beantworten auf diese Weise eine Reihe von Fragen: Lautes "mmm" für "ja", leises "mmm" für "unsicher" und Schweigen für "nein". Bei der letzten Frage, ob das Abschmelzen der Gletscher in den Alpen für die Anwesenden ein Grund zur Besorgnis sei, ist zunächst nur ein leises «mmm» zu hören. Nach einer Erläuterung der Folgen - Wassermangel im Sommer, fehlende Stromproduktion und daraus resultierende Einschränkungen z.B. beim Aufladen von Smartphones - wird die gleiche Frage noch einmal gestellt. Nun reagieren die Jugendlichen mit einem lauten «mmm». Die Aktivität verdeutlicht, dass zwischen scheinbar nicht zusammengehörenden Phänomenen verborgene Zusammenhänge bestehen können. Wer über das unmittelbar Sichtbare hinausblickt, entwickelt ein tieferes Verständnis der Realität, das zu besseren Entscheidungen führen kann.

Das Schachbrett

Eine junge Person wird vor die Wahl gestellt, eine Aufgabe anzunehmen oder abzulehnen. Wenn sie den Auftrag annimmt, erhält die ganze Klasse zusätzliche Punkte. Die Aufgabe lautet: Die Person mit Zettel Nr. 1 zeichnet einen Strich, die Person mit Zettel Nr. 2 zwei Striche, die Person mit Zettel Nr. 3 vier Striche, die Person mit Zettel Nr. 4 acht Striche und so weiter. Mit jeder weiteren Person verdoppelt sich die Anzahl der Striche. Aufgrund des Gruppendrucks ist es wahrscheinlich, dass die Aufgabe angenommen wird. Sobald die Übung beginnt, macht sich nach kurzer Zeit Frustration breit, da die Aufgabe nicht zu bewältigen ist. An diesem Punkt unterbrechen Sie die Übung und erklären, dass es Milliarden von Jahren dauern würde, die Aufgabe zu lösen. Diese Aktivität verdeutlicht, wie wichtig es ist, die Machbarkeit einer Aufgabe kritisch zu hinterfragen, bevor man sie in Angriff nimmt. Sie sensibilisiert auch dafür, unrealistische Anforderungen - auch unter sozialem Druck - selbstbewusst zurückzuweisen, um Überforderung und Frustration zu vermeiden.

Glückliche Smileys

Während eine Person vor der Gruppe die Anzahl lächelnder Smileys zählt (korrekte Antwort: 16), geben alle anderen absichtlich eine falsche Antwort (15). Das Experiment zeigt, ob sich die Person der Mehrheit anschliesst oder ihrer eigenen Wahrnehmung vertraut bzw. sich durchsetzt. In der anschliessenden Reflexion werden das Verhalten unter Druck und mögliche alternative Handlungsstrategien diskutiert, um in Zukunft Entscheidungen und Handlungen stärker an den eigenen Überzeugungen als am Gruppendruck auszurichten.

Kritisches Denken

Die Jugendlichen sind sich bewusst, dass verfälschte, unkorrekte, ungenaue oder falsch interpretierte Inhalte zirkulieren. Sie wissen, wie man sie erkennt und wie man damit umgehen kann.

Schuhgrösse und Lohn

Die Aktivität beginnt mit einer Erklärung zur Korrelation, die Sie projizieren können. Nach fünf Minuten verstehen die Jugendlichen, was eine Korrelation ist und wie man Korrelationszahlen interpretiert (0 bedeutet keine Korrelation, 1 bedeutet 100% Korrelation). Dann stellen Sie die Frage, wie gross die Korrelation zwischen Schuhgrösse und Einkommen ist. Die meisten vermuten, dass sie nahe bei 0 liegt. Tatsächlich beträgt sie 0.7 - ein überraschend hoher Wert. Dies könnte fälschlicherweise so interpretiert werden, dass grössere Schuhe zu einem höheren Einkommen führen. Die Jugendlichen bilden Kleingruppen und überlegen, warum diese Korrelation besteht. Ziel der Übung ist es zu zeigen, dass Korrelationen keine Kausalzusammenhänge bedeuten. Dies ist wichtig, da Korrelationen oft irreführend verwendet werden, um Meinungen zu manipulieren oder kommerzielle Ziele zu erreichen.

Ich habe gehört, dass…

Person A liest die Geschichte von Marc und Lina und flüstert sie nach einer Minute Person B zu, so dass die anderen sie nicht hören können. Eine Minute später gibt Person B die Geschichte auf die gleiche Weise an Person C weiter und so fort, bis die letzte Person in der Klasse die Geschichte gehört hat. In der Zwischenzeit bearbeitet die Klasse Aufgaben, um die Wartezeit zu überbrücken. Anschliessend erzählt die letzte Person die Geschichte, die sich oft stark von der ursprünglichen Version unterscheidet, und/oder beantwortet eine Liste von Fragen. Diese Übung zeigt, wie schnell Informationen geändert oder vergessen werden und wie wichtig es ist, Gerüchte und Aussagen kritisch zu hinterfragen.

Selbstkritisches Denken

Die Jugendlichen sind bereit, eine Meinung oder eine Überzeugung zu revidieren, wenn sie neue Erkenntnisse gewinnen, die dagegensprechen. Sie sind auch bereit, ihre Grenzen zu erkennen, um Selbstüberschätzung zu vermeiden.

Der Lügendetektor

Die Jugendlichen denken sich drei Aussagen aus, von denen zwei wahr und eine falsch sind. Diese werden auf separate Zettel geschrieben. Eine Person liest die Aussagen laut vor. Dann werden die Zettel im Raum verteilt. Die Jugendlichen diskutieren kurz, welche Aussage die Lüge sein könnte und gehen dann zu dem Zettel, den sie für die Lüge halten. Die Aktivität regt die Teilnehmenden spielerisch dazu an, ihre Annahmen, Stereotypen und Vorurteile zu hinterfragen, indem sie unerwartete Wahrheiten und Lügen aufdecken. Gleichzeitig fördert sie die Kommunikation und das gegenseitige Kennenlernen.

Multitasking

Mit dieser Aktivität wird die Illusion von Multitasking aufgezeigt, indem ein Teilnehmer oder eine Teilnehmerin zwei Aufgaben gleichzeitig ausführen soll, wie Schreiben und Fragen beantworten. Die Herausforderung besteht darin, sich auf beide Aufgaben gleichzeitig zu konzentrieren, was normalerweise zu Fehlern oder einer Verlangsamung der Ausführung führt. Ziel ist es, die Grenzen der menschlichen Fähigkeit zur parallelen Informationsverarbeitung aufzuzeigen und den Effizienzverlust durch Multitasking zu verdeutlichen, der in bestimmten Situationen, z.B. im Strassenverkehr, auch grosse Gefahren birgt.

240° Grad

Eine junge Person stellt sich in die Mitte des Raumes. Vor ihr stehen drei Assistenten, weitere drei hinter ihr. Die Assistenten zeigen jeweils Streifen eines Bildes, das die junge Person beschreiben soll. Das zentrale Motiv - ein Einbrecher in der Wohnung - ist dabei hinter dem Rücken der jungen Person und somit nicht sichtbar. Dadurch beschreibt sie die Situation aufgrund fehlender Informationen fehlerhaft. Diese Übung zeigt, wie wichtig es ist, sich umfassend zu informieren, bevor man eine Entscheidung trifft. Sie macht auch bewusst, dass jeder Mensch die Realität nur aus seinem eigenen Blickwinkel sehen kann und es daher wichtig ist, auch andere Perspektiven zu berücksichtigen.

Selbstwahrnehmung

Selbstwahrnehmung bezeichnet die Fähigkeit, sich selbst als eigenständige Person wahrzunehmen, eigene Stärken und Schwächen zu kennen, durch innere und äussere Wahrnehmung ein differenziertes Bild von sich selbst aufzubauen.

Emoji-Expedition

Für diese Aufgabe werden Emojis zur Verfügung gestellt. Falls sich die Jugendlichen noch nicht kennen, wählen sie ein Emoji aus, das zu ihrer Persönlichkeit passt, und erklären vor der Gruppe ihre Wahl anhand eines Beispiels. Kennen sich die Jugendlichen schon, wählt eine Person ein Emoji aus und benennt 1-3 Kolleg*innen, denen sie diese Eigenschaft zuschreibt. Diese entscheiden, ob sie die Zuschreibung annehmen oder ablehnen. Wer sie annimmt, erklärt, wie sich diese Eigenschaft bei ihr oder ihm äussert. Die Aktivität fördert Selbstreflexion und gegenseitiges Kennenlernen.

Die Porträt-Detektive

Die Jugendlichen zeichnen ein Selbstporträt auf ein Blatt Papier und notieren drei Eigenschaften, die sie auszeichnen. Anschliessend werden alle Blätter gemischt und neu verteilt. Die Aufgabe besteht darin, die Person zu finden, die das jeweilige Porträt gezeichnet hat. Nachdem jede*r die richtige Person gefunden hat, erklärt diese Person, wie sich die genannten Eigenschaften bei ihr zeigen. Diese Aktivität stärkt Selbstreflexion, das gegenseitige Kennenlernen und die Kommunikationsfähigkeit.

Vielfalt macht stark

Die Jugendlichen wählen zwischen zwei Charaktereigenschaften (z.B. «lustig» vs. «ernst»), diejenige die zu ihnen passt, und bilden dann Kleingruppen basierend auf ihrer Wahl. Sie diskutieren über Vorteile und Herausforderungen ihrer und der entgegengesetzten Eigenschaft anhand einer Liste von Fragen. Die Aktivität verdeutlicht, wie unterschiedliche Persönlichkeiten und Eigenschaften zur Stärke einer Gruppe beitragen und fördert den Respekt für Diversität.

Die Seelenverwandten

Jede*r Teilnehmende schreibt auf, was ihre oder seine Identität ausmacht. Anschliessend suchen die Teilnehmenden Personen mit ähnlichen Antworten und bilden Gruppen. In diesen Gruppen wird besprochen, was sie verbindet und wie sie diese Gemeinsamkeit wahrnehmen. In einer zweiten Runde werden die Stärken und in einer dritten Runde die Schwächen notiert und dann in ähnlich zusammengesetzten Gruppen thematisiert. Bei dieser Aktivität geht es darum, die eigene Identität, Stärken und Schwächen zu reflektieren und zu akzeptieren, Gemeinsamkeiten und Unterschiede mit anderen Gruppenmitgliedern wahrzunehmen sowie Selbstwert und Solidarität zu fördern.

Das Duell

Jugendliche, die sich kennen, bilden Kleingruppen aus drei Personen. Zwei Personen sitzen Rücken an Rücken und halten jeweils zwei Kärtchen – eines mit „Ich“ und eines mit „Du“. Die dritte Person stellt Fragen aus einer bereitgestellten Liste, z. B.: „Wer von euch ist spontaner?“ Die beiden Sitzenden heben ein Kärtchen auf, um ihre Antwort anzuzeigen. Nach jeder Frage werden die Antworten verglichen, und die Jugendlichen erklären ihre Sichtweise. Diese Aktivität fördert die Reflexion von Selbst- und Fremdwahrnehmung und die Empathie.

Bereit zum Abflug

Die Jugendlichen überlegen sich persönliche Ziele, schreiben diese auf ein Blatt Papier und falten daraus einen Papierflieger. Je drei Jugendliche bilden anschliessend eine Reihe nebeneinander und werfen ihren Papierflieger so weit wie möglich. Der am weitesten geflogene Flieger wird entfaltet und das Ziel wird mit Erlaubnis laut vorgelesen. Die Person, die das Ziel aufgeschrieben hat, erklärt, warum ihr das Ziel wichtig ist, wie sie es erreichen möchte und wer sie dabei unterstützen könnte. Gegebenenfalls gibt die Gruppe Anregungen. So werden die Jugendlichen motiviert, persönliche Ziele zu reflektieren, zu formulieren und an deren Umsetzung selbstständig oder mit der Unterstützung von Kolleg*innen zu arbeiten.

Das Spinnennetz der Bedürfnisse

Die Klasse füllt den Selbsttest «Bedürfnisse» aus. Das Ergebnis ist das Spinnennetz der eigenen Bedürfnisse. Anschliessend wird die Diskussion eröffnet: Die Klasse bespricht, wie sich diese Bedürfnisse äussern. Alternativ schreiben die Jugendlichen ihre Wünsche auf und analysieren in Kleingruppen, welche Bedürfnisse aus dem Spinnennetz durch diese Wünsche erfüllt werden. So erfahren die Jugendlichen, dass Wünsche Ausdruck grundlegender Bedürfnisse sind, dass Bedürfnisse Entscheidungen und Handlungen beeinflussen und dass es vielfältige Wege gibt, Bedürfnisse zu befriedigen.

Die Zeitreise

Die Jugendlichen schreiben einen Brief an sich selbst, in dem sie über ihre aktuellen Interessen, Hobbys, Freundschaften, Werte, Wünsche, Ziele und Schwierigkeiten berichten. Der Brief wird entweder auf Papier oder digital verfasst. Bei der analogen Variante wird der Brief in einem Umschlag aufbewahrt, der Monate oder Jahre später geöffnet wird. Bei der digitalen Variante wird ein Tool verwendet, um den Text an einem festgelegten Datum in der Zukunft per E-Mail zu versenden. Die Aktivität fördert die Auseinandersetzung mit sich selbst, mit dem eigenen Leben und mit dem, was hier und jetzt wichtig ist. Gleichzeitig bietet der Brief die Gelegenheit, eine Brücke zur eigenen Zukunft zu schlagen, und wird später eine schöne Erinnerung an die Vergangenheit sein.

Gefühlswahrnehmung

Die Jugendlichen wissen, wie sie sich fühlen, warum sie bestimmte Gefühle erleben und wie sie ihre Gefühle mit verschiedenen Begriffen benennen können.

Wie geht es dir?

Diese Übung zielt darauf ab, dass Jugendliche Gefühle erkennen und benennen lernen. In fünf Teilaufgaben werden Bilder mit verschiedenen Gesichtsausdrücken gezeigt. Jede Teilaufgabe wird von einer anderen Person geleitet, die zuerst ihre eigene Einschätzung abgibt und dann die Gruppe um Hilfe bittet. Anschliessend werden offizielle Synonyme für das Gefühl präsentiert und spielerisch mit Bewegungen und Aktionen verknüpft. Am Ende folgt eine Reflexionsrunde und ein abschliessendes Bild einer Katze sorgt für einen heiteren Ausklang. 

Emotionen im Rampenlicht

Bei dieser Aktivität erhalten Jugendliche jeweils eine Karte mit einem Gefühl. Ihre Aufgabe ist es, eine kurze Situationsbeschreibung zu verfassen, die bei ihnen selbst dieses Gefühl auslösen würde. Anschliessend lesen die Jugendlichen ihre Situationen der Gruppe vor, woraufhin die anderen ihre eigenen emotionalen Reaktionen auf diese Situationen schildern. Ziel der Aktivität ist es, das Bewusstsein für die Vielfalt emotionaler Reaktionen zu schärfen und zu erkennen, dass ein und dieselbe Situation bei unterschiedlichen Menschen, aufgrund ihrer individuellen Erfahrungen, Erwartungen und Gedanken, unterschiedliche Gefühle auslösen kann. Die darauffolgende Diskussion ermöglicht ein tieferes Verständnis für die Ursachen und Funktionen von Emotionen und fördert den konstruktiven Umgang mit ihnen. 

Gefühls-Bingo

In dieser Aktivität spielen Jugendliche ein Bingo-Spiel, bei dem Gefühle im Mittelpunkt stehen. Zuerst erhalten sie Bingo-Karten mit verschiedenen Gefühlen, die sie sich gegenseitig erklären, falls nötig. Dann wird entweder eine vorgefertigte Geschichte vorgelesen oder die Jugendlichen schreiben eigene Geschichten, in denen viele Emotionen genannt werden. Während der Geschichte kreuzen die Jugendlichen die passenden Gefühle auf ihren Bingo-Karten an. Wer eine Zeile voll hat, ruft "Zeile" und bekommt einen Punkt. Wer eine volle Karte hat, ruft "Bingo" und erhält fünf Punkte. Ziel ist es, die Vielfalt der Gefühle kennenzulernen und benennen zu können, da dies den Umgang mit ihnen erleichtert.

Gefühls-Karaoke

In dieser spielerischen Aktivität singt ein Jugendlicher vor einer Gruppe ein bekanntes Lied, wobei er*sie zuvor eine Karte mit einem Gefühl (z.B. Enttäuschung) erhält und das Lied entsprechend gefühlvoll interpretieren muss. Die anderen Jugendlichen müssen nach kurzer Zeit das ausgedrückte Gefühl erraten. Wenn sie richtig raten, gibt es Punkte für den oder die Sänger*in und für den Ratenden. Ziel ist die Erweiterung des emotionalen Ausdrucksrepertoires, die Stärkung des Selbstbewusstseins und der sichere Umgang mit herausfordernden Situationen der beteiligten Jugendlichen.

Emotionen-Match

Bei dieser Aktivität bekommen die Jugendlichen eine geheime Emotion zugeteilt und beschreiben in wenigen Sätzen eine Situation, die dieses Gefühl auslöst. Danach tauschen sie sich mit den anderen aus und versuchen aufgrund der Situation, ohne die Emotion direkt zu benennen, Mitschüler*innen mit der gleichen Emotion zu finden und Gruppen zu bilden. Anschliessend stellen die Gruppen ihre Situationen vor und am Ende teilen sie ihre Emotionen mit, um herauszufinden, ob sie tatsächlich die gleiche Emotion haben. Ziel ist es, zu erkennen, dass ähnliche Situationen bei verschiedenen Menschen unterschiedliche Emotionen hervorrufen können und zu verstehen, dass diese Differenzen auf unterschiedlichen Erwartungen, Werten, Erfahrungen oder Gedanken beruhen.

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